View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
View more
Date & time
27 September 2024
18:00–21:00
Standort
Kunsthalle Zürich
Kuratiert von
Daniel Baumann
Ruth Erdt, K12, ein Randbezirk von Zürich, 2024. Copyright der Künstlerin
Schwamendingen ist jetzt im Zentrum von Zürich in der Kunsthalle Zürich zu Gast. Das kann als Triumph verstanden werden, als Revanche des Randbezirks oder als normaler Gang der Geschichte. Zu verdanken haben wir dies der Künstlerin Ruth Erdt, die seit fast 20 Jahren Schwamendingen fotografisch begleitet. Die Ausstellung läuft vom 27.09.2024-19.01.2025.
Das zürcherische Schwamendingen ist eine Art Ur-Vorort der Schweiz und mit dem genferischen Meyrin oder dem bernerischen Bümpliz-Bethlehem vergleichbar. Schwamendingen liegt in Zürich Nord und ist Kreis 12 (K12); es wird von der Autobahn A1 zweigeteilt (mit täglich 120’000 Fahrzeugen) und liegt in der Südanflugschneise des nahe gelegenen Flughafens Kloten. Der Stadtteil gilt (oder galt) als Agglo-Ghetto und gleichzeitig als biedere Gartenstadt und wird von über 32’000 Menschen aus verschiedensten Ländern bewohnt. Man sagt, dass in solchen Vororten das Urschweizerische (Geranien auf dem Balkon) auf das Ausländische trifft (Kochen mit Gewürzen). Wie dem auch sei, Schwamendingen ist ebenso sehr Wirklichkeit wie Klischee: Der Ort ist Legende und die Menschen dort sind stolz auf ihr Schwamendingen.
Dass Schwamendingen jetzt im Zentrum von Zürich in der Kunsthalle Zürich zu Gast ist, kann als Triumph verstanden werden, als Revanche des Randbezirks oder als normaler Gang der Geschichte. Zu verdanken haben wir dies der Künstlerin Ruth Erdt, die seit fast 20 Jahren Schwamendingen fotografisch begleitet. Seit 2006 hat sie über 60’000 Bilder geschossen, daraus ist eine Langzeitstudie entstanden, die exemplarisch den Veränderungen eines solchen Ortes nachgeht. Es ist eine Recherche mit den Mitteln der Kunst – und es ist eine Würdigung der Menschen dort.
Erdts Ausstellung ist nicht zuletzt auch eine Reflektion über das Medium Fotografie in 5’000 Bildern: als Mittel der Dokumentation, als engagierte Spurensuche, als Möglichkeit für Schönheit, Ehre und Selbstbewusstsein, als Anklage und Aktivismus und somit als Kunst im Dienste der Gesellschaft.
Ruth Erdt, K12, ein Randbezirk von Zürich, 2022. Copyright der Künstlerin