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Date & time
03 September 2024
19:00–21:00
Standort
Gundeldinger Feld (Halle 2)
DISCOL (Disturbance and Recolonization Experiment), 1989, GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Der Schweizer Künstler und Kulturwissenschaftler Janis Polar lädt Kunst- und Wissenschaftsinteressierte in sein Basler Studio ein und gibt Einblick in aktuelle Werke und deren Entstehungsprozesse. Die zwei Work-in-Progress zum Tiefseebergbau und zur Geschichtsschreibung und Kolonialität der Antarktis thematisieren komplexe Sozio-Ökologien, ihre vielfältigen Bedrohungen und die eigene Komplizenschaft darin. Im Anschluss folgt ein Apéro mit weiteren Möglichkeiten zum Austausch. Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
Die Multimedia-Installation «mangan gardens» von Janis Polar untersucht künstlerisch historische und aktuelle Tiefseebergbau-Expeditionen zur Manganknollengewinnung im Pazifik. Diese Mineral-Aggregate wachsen über Millionen von Jahren am Meeresboden und enthalten wertvolle Metalle, die für moderne Technologien und Medienkunst zu Ressourcen gemacht werden. Janis Polar verbindet frühere Extraktionsexperimente der 1970er Jahre mit den heutigen Verfahren und zieht dafür dokumentarisches, wissenschaftliches und popkulturelles Material aus verschiedenen Archiven heran (u.a. GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, BGR). Die Installation erforscht in einem an Science-Fiction angelehnten Modus diskursiv Perspektiven des Tiefseebergbaus und more-than-human-Fragen und schafft dabei eine eigene visuelle und mediale Ästhetik des Tiefsee-Meeresbodens.
Die zweite Arbeit nimmt die Antarktis in den Fokus, welche oft als «reine Natur» dargestellt wird, aber eindeutig im Kontext von Kolonialgeschichte und Geopolitik steht. Die Arbeit «ēchō chambers un/exposed» bewegt sich zwischen Wissenschaft und Fiktion, und behandelt die Zeitspanne von der umstrittenen «Entdeckung» des Kontinenten bis 2048, wann der Antarktisvertrag erneuert werden soll. Janis Polar nutzt Bilder von den 1970er Jahren bis heute, einschliesslich wissenschaftlicher Daten und Dokumente sowie eigener Aufnahmen, die 2020 im Rahmen einer Auftragsarbeit entstanden sind. Das Werk erforscht vernachlässigte Geschichten der Antarktis und verbindet sie mit Vorstellungen der (Über-)Technologisierung und more-than-human-Widerstand.
Im Gespräch mit Rahel Christen geht Janis Polar Fragen zu Materialität, Zugänglichkeiten und seiner eigenen Position als Künstler in den Verstrickungen von Technologie und Ökologie nach. Der anschliessende Apéro eröffnet Möglichkeiten zum weiteren Austausch.
Die Veranstaltung ist Teil des Programms «Swiss Photomonth Extended».
NSF Ice Core Facility, 2023, Janis Polar